07.09.2020

Wasserfrösche und Bambinis gesucht

Durch die alljährlichen Drachenbootrennen auf der Ruhr ist die DJK Ruhrwacht e.V. den meisten Mülheimern wohl bestens bekannt.
Doch der Verein, der sich dem Wassersport widmet und sein herrlich idyllisch gelegenes Domizil an der Mintarder Straße hat, bietet noch viel mehr. Alles was mit Kanu und Wasser zu tun hat ist im Angebot. Klaus Scheifhacken ist seit 2009 1. Vorsitzender des Vereins und zählt auf: „Das geht über Kanu-Rennsport, Kanu-Polo, Kanu-wandern bis zu SUP (Stand-Up-paddeln).“ In Glanzzeiten hatte der Verein weit über 500 Mitglieder und es gab sieben Kanu-Polo Mannschaften. Heute sind es nur noch knapp über 200 Mitglieder und zwei Kanu-Polo Mannschaften. Das ändert aber nichts an der Philosophie der Wassersportler. „Wir betreiben nicht nur Sport, und zwar sowohl Wettkampf- als auch Breitensport, wir haben auch ein freundschaftliches und geselliges Vereinsleben.“ blickt Scheifhacken nicht ganz ohne Stolz auf das Treiben des Vereins. Dazu eignet sich natürlich das Vereinsgelände mit eigenem Clubhaus bestens. Grillabende, Treffen zum Teambuilding und Vereinsversammlungen sowie Besprechungen finden dort statt.

Nachwuchsprobleme

Doch es gibt nicht nur Feiern und Sonnenschein. Wie viele andere Vereine auch hat die DJK Ruhrwacht Nachwuchsprobleme. Um den zu mildern und frisches Blut an den Verein zu führen hat sich Sven Stockamp gemeinsam mit Kanu-Polowart Mathias Dams und Jens Gieselmann etwas einfallen lassen. „Wir haben eine lange und erfolgreiche Tradition im Kanu-Polo. Doch da ist lange Zeit nicht für den Nachwuchs gesorgt worden.“ gibt sich Stockamp durchaus selbstkritisch. Stockamp ist fast 40 Jahre Mitglied bei der DJK Ruhrwacht e.V., darüber hinaus noch Kanu-Polo Schiedsrichter und im übergeordneten Verband tätig. Und weil das Problem auch ein bisschen vereinsgemacht ist, arbeitet er mit Jens Gieselmann, sowie mit Tochter Katharina Gieselmann am Wiederaufbau. Kurz vor den Sommerferien wurde die Gruppe „DJK Kanu-Polo-Minions“ ins Leben gerufen. Hier soll der Nachwuchs an Kanu-Polo herangeführt werden. Egal ob Mädchen oder Jungen, alle dürfen reinschnuppern. Sechs Jahre jung sollte der Nachwuchs mindestens sein und eine Grundvoraussetzung ist zwingend. „Die Kinder müssen das „Bronzene Schwimmabzeichen" besitzen." sagt Stockamp. Dann kann es aber auch schon losgehen. „Wir trainieren zwei Mal in der Woche jeweils 1.5 Std. lang.“ erklärt Stockamp, der auch die Bambinis betreut. Noch gelten die gleichen Regeln wie bei den Senioren. Es gibt aber Überlegungen und Bestrebungen, diese Regeln zu vereinfachen und an die Altersklasse anzupassen. Fünf Boote müssen besetzt sein, damit das Spiel beginnen kann und der Ball in den Korb geworfen werden kann. Dazu kommen noch drei Ersatzspieler.

Auch Kooperation möglich

Was ist Kanu-Polo überhaupt? Es ist wohl eine Mischung aus Hand- und Basketball auf dem Wasser. Das Spielfeld ist 23 x 35 Meter groß und hat zwei Tore mit Netz. Die Tore sind zwei Meter über dem Wasserspielgel angebracht. Und ins Netz muss der Ball. Zum Team gehören jeweils fünf Boote, natürlich mit Besatzung, und ein Wasserball.
Ziel der Aktion ist es wieder mit mehreren Mannschaften am Spielbetrieb teilzunehmen. Dazu ist eventuell auch eine Kooperation mit den Mülheimer Kanu-Skifreunden angedacht. „Wenn ein Verein keine komplette Mannschaft stellen kann, dann macht es Sinn die Energien zu bündeln.“ gibt Stockamp die Hoffnung nicht auf, irgendwann mal wieder an die guten, alten Zeiten mit mehreren Mannschaften anknüpfen zu können.
Infos:
Weitere Informationen zur DJK Ruhrwacht e.V. generell und speziell zum Bambini-Polo erhalten Sie unter: www.djk-ruhrwacht.de; oder Telefon: 0208 – 48 30 71 oder Sven Stockamp 0172-68 08 534

  

Quelle: Mülheimer Woche / Heinz Haas Text und Bilder